Annu meine Oma Eva
Eva Szepesi (85) hatte ihr ganzes Leben geschwiegen. Sie war gerade zwölf, als die Deutschen in Ungarn einmarschierten und mit der systematischen Ermordung der Juden begannen. Auch Eva wurde nach Auschwitz gebracht – ihre geliebte Mutter, ihr kleines Brüderchen sterben in den Gaskammern der Nazis – nur sie überlebte. Und es quälte sie die Frage, die alle Überlebenden quält: Warum? Die Monate im Lager, die Erinnerungen an alles, was ihr genommen wurde, prägten ihr ganzes Leben. Erst vor ein paar Jahren konnte sie sich mit Hilfe ihrer Töchter dem Erlebten stellen. Aus dem Schrecken des Erlebten, dem Unsagbaren wuchs in der Familie langsam eine kulturelle Verpflichtung.
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